Westukraine: Wo Menschen und Bücher lebten ...
von Juergen Lingnau (Kommentare: 1)
Die Westukraine hat ihre eigene Geschichte, war sie doch bis 1918 Teil der k.u.k.-Monarchie. Und deren - relativ - liberale Politik führte zu einer Blüte deutsch-jüdischer Literatur, die in der Folge, spätestens während des 2. Weltkriegs unterging oder in die Emigration ging. Die Werke sind beeindruckend, umso mehr, wenn man sie vor Ort (wieder)erleben kann. Prof. Schrader und seine Kollegen Rychlo und Hoisie haben dies in besonderer Weise begleitet, mit Zitaten, mit Erinnerungen, mit Vorträgen, die die Zusammenhänge darstellten. Die lokalen Guides haben uns ihre Städte vorgestellt - wir haben aber auch viel über die gegenwärtige Situation der Ukraine gesprochen, haben eine persönliche Vorstellung der Lage entwickeln können: Der Konflikt im Donbass war zwar weit entfernt, seine Auswirkungen auf unsere Gesprächspartner aber sehr präsent: ein Gefühl der Ohnmacht angesichts dessen, was dort passiert. Eine interessante Reise, die sich aus vielerlei Gründen gelohnt hat.
Kommentare
Kommentar von Ruth Fivaz-Silbermann |
Wir konnten den ganz spezifischen Mix aus gewesener oder jetziger deutscher, austro-ungarischer, rumänischer, sowjetischer und ukrainischer Kultur erleben, sowie die kulturelle Vielfalt der jüdischen, griechisch-orthodoxen, russisch-orthodoxen, rumänisch-orthodoxen und griechisch-katholisch uniierten Religion und Tradition. Sonst: drei Weltstädte, Lemberg, Czernowitz und Jassy, sowie wunderbare Landschaften, vom sanft gewellten Podolien zu den süssen karpathischen Hügeln, und auch herrliches, reichliches Essen! Nicht zuletzt: die interessantesten Gesprächspartner, die man sich hätte ausdenken können.
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