Auf Kunstauktionen werden Rekordpreise erzielt. Aber geht es dabei immer mit rechten Dingen zu. Ist, wenn Picasso drauf steht, auch Picasso "drin"? Ist eine Marmorstatue antik oder eine neuzeitliche Fälschung? Und ist altamerikanischer Goldschmuck wirklich aus Gold? Für viele Sammler, auch viele Museen ein Alptraum, wenn sie einem Fälscher aufgesessen sind. Und es gibt prominente Beispiele: so kaufte Hermann Göring einst einen vermeintlichen Vermeer, den der berühmte holländische Fälscher van Meegeren im Stil Vermeers 1941 gemalt und ihm für 1,65 Mio Gulden verkaufte. Aber es gibt Abhilfe: hochspezialisierte analytische Chemiker können feststellen, ob die verwendeten Farben zum Zeitpunkt der vermeintlichen Herstellung des Objekts überhaupt schon existierten. Oder wie die Zusammensetzung des Metalls eines Objekts wirklich ist - ja bis hin zu dem Punkt, wo das verwendete Silber einst abgebaut wurde. Wobei am Schluss immer steht, dass man ein Objekt als Fälschung identifizieren kann, dass man aber nicht die Echtheit beweisen kann. Freuen Sie sich auf einen hochinteressanten naturwissenschaftlichen Vortrag, der uns sozusagen hinter die Kulissen der von uns so oft besuchten Museen und Ausgrabungsstätten schauen lässt.
Dr. Harald Müller ist Physiker und spezialisiert auf Materialwissenschaften und Materialuntersuchungen/Analytik. Dr. Müller ist Geschäftsführer von ims-analytics in Wiesbaden. Einen Einblick in seine Tätigkeit bietet z. B: ein Artikel in der Frankfurter Rundschau.
Das oben gezeigte Bild aus der Zeit der russischen Avantgarde in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ist von Kasimir Malewitsch und ist ein Original, das im Stedelijk-Museum in Amsterdam zu bewundern ist. Gerade die Werke der russischen Avantgarde sind beliebte Fälschungsobjekte.