Wes Geistes Kind jemand ist, zeigt sich in seinem Verhalten. In der christlichen Rede vom Hl. Geist geht es also um das, was das die Welt im Innersten zusammenhält, die „Musik“ in allem - nicht eingebildet oder bloß „geistig“, vielmehr real und elementar. Aber wie und wo wirkt dieser Schöpfer-Geist, diese göttliche Energie ? Was ist damals bei der „Auferstehung“ Jesu geschehen, dass aus Jesusflüchtlingen eine widerstandskräftige Weltbewegung wurde? Und überhaupt: was ein „geistlicher“ Mensch? - Leider ist „der“ Hl. Geist – im Hebräischen „die“ Geistkraft - immer noch der bzw. Die große Unbekannte, jedenfalls in christlichen Kreisen. Zwar wird pfingstlich gern gesungen: “Komm, Heiliger Geist“ - aber des öfteren mit dem gleichzeitigen Wunsch, uns nicht zu nahe zu kommen. Dabei ist er längst da – als die“ Seele“ des Ganzen, als die „Seele“ der Kirche, als die „Seele“ meiner Seele.. Das gilt es zu elementarisieren, und zwar in der Welt von heute und im Leben jetzt.
Dr. Gotthard Fuchs ist katholischer Theologe. Er war 1983 bis 1997 Leiter der Kath. Akademie Rabanus Maurus. Zahlreiche Publikationen und regelmäßige Rundfunkbeiträge. Themenschwerpunkte: Christliche Spiritualität und Mystik, Interreligiöser Dialog, Theologie und Psychologie.