Lingua & Cultura Tours

Newsletter 06/2020

  

Der literarische Norden
Reise mit Ulrich Imig vom 6. bis 13.9.2020 - Lübeck, Ratzeburg, Mölln, Haithabu, Schleswig, Husum, Seebüll, Sylt, Eiderstedt.
Die ausführliche Reiseausschreibung finden Sie hier.


Nach vielen Vorschlägen für "virtuelle Reisen" wird es endlich wieder realer. Es sieht so aus, als ob wir künftig wieder vorsichtig an das Reisen zunächst innerhalb Deutschlands denken können. Wir haben diesbezüglich unser Programm angepasst und werden Ihnen die Destinationen in den kommenden Newslettern vorstellen. Einen Überblick bekommen Sie - wie immer - auf unserer Website. Wir beginnen mit einer Reise in den "echten Norden", nach Schleswig-Holstein. Ein Bundesland in dem es - neben den landschaftlichen und kulturellen Reizen - auch erstaunlich viel Literarisches zu entdecken gilt:

 Da ist zunächst Lübeck, das zwar nicht mehr die politische Bedeutung hat wie zu Zeiten der Hanse, das man aber wohl zurecht als die kulturelle Hauptstadt des Landes Schleswig-Holstein betrachten darf. Leider ist Lübeck im Zweiten Weltkrieg Opfer zahlreicher Luftangriffe geworden - es hat aber auch heute noch eine Vielzahl kultureller Höhepunkte - allen voran die Marienkirche, sozusagen die "Mutterkirche" der Backsteingotik, die wir auf einer anderen Reise thematisieren werden.

 Und: Lübeck ist die deutsche Stadt mit der höchsten "Dichte" an Nobelpreisträgern. Da ist Thomas Mann, der mit seinen Buddenbrooks einen tiefen Einblick in die großbürgerlichen Strukturen seiner Heimatstadt bot. Günther Grass hat sich in Lübeck angesiedelt, nachdem er seine Heimatstadt Danzig verlassen musste. Und schließlich Willy Brandt, der in Lübeck bei seinem Großvater aufwuchs und in der dortigen Sozialdemokratie seine politische Heimat fand, bevor er 1933 nach Norwegen ins Exil ging.  

 Wir kennen sie sonst als rücksichtslose, beute-versessene Krieger: die Wikinger. Doch sie konnten auch ganz anders sein: erfolgreiche Handwerker und Händler. In der Nähe von Schleswig, in Haithabu,  wurde eine ihrer Handelsniederlassungen aus der Zeit um die vorletzte Jahrtausendwende entdeckt. Die beeindruckenden Funde werden in einem kleinen Museum gezeigt. In rekonstruierten Bauten wird das Leben der damaligen Wikinger "nachgespielt".


 Wikingerschiffe kann man in Schloss Gottorf im nahen Schleswig besichtigen. Im Schlosspark findet man einen begehbaren Globus, der auf Adam Olearius zurückgeht. Im 17. Jahrhundert war Olearius Teil einer Expedition nach Persien, mit der der Herzog ein Handelsimperium aufbauen wollte. Sein Reisebericht ist faszinierend, insbesondere für diejenigen, die den Iran selbst kennengelernt haben. Der entstandene Globus fand später seinen Weg nach St. Petersburg - denn Zar Peter III., Ehemann der Zarin Katharina II., stammte aus Gottorf. Vor einigen Jahren entstand eine Kopie des Globus, die man heute "begehen" kann.

Die Westküste des Landes ist viel rauher, ist den Gezeiten ausgesetzt, vom Wattenmeer geprägt. Dies ist das Land Theodor Storms, der in Husum Landvogt und Amtsrichter war. Steht man auf dem Deich, kann man seinen "Schimmelreiter" sehr gut nachvollziehen. Die Angst vor Sturmflut und Deichbruch sitzt tief bei den Bewohnern. Viel Aufwand wird in die richtige Form des Deichs und in die Erhöhung gesteckt.


 Viel zu wenig bekannt in Deutschland sind die Minderheitensprachen. Da gibt es das Sorbische in Sachsen. Im Nordwesten Schleswig-Holsteins gibt es eine friesische Sprachinsel, die mit dem Plattdeutschen und dem Dänischen der Region nicht zu verwechseln ist. In Bredstedt ("Bräist") gibt es ein Nordfriisk Instituut, das sich der friesischen Literatur und Sprache widmet und das wir besuchen werden. Interessant: aufgrund der abgeschiedenen Lage haben sich auf vorgelagerten Inseln und Halligen eigene Dialekte des Friesischen gebildet. Heute geht es darum, die Sprache und Kultur zu dokumentieren und zu erhalten.



 Ihn assoziieren wir sofort mit Friesland: den Maler Emil Nolde, der in Seebüll ein Refugium zu Zeiten des Nationalsozialismus fand, literarisch beschrieben durch Siegfried Lenz. Seine Blumenbilder scheinen in dem liebevoll gepflegten Garten unterhalb der Warft mit dem Ateliergebäude entstanden zu sein. Dort werden viele seiner Werke, insbesondere die "ungemalten Bilder" gezeigt, aber auch sein Tryptichon mit der Kreuzigung. Ein absolutes Muss auf jeder Kulturreise in die Region.

Überhaupt die Blumen: sie scheinen in der Region besonders gut zu gedeihen. Und die Bauerngärten passen einfach wunderbar zu den in Backstein erbauten, reetgedeckten Häusern, sei es nun in Keitum auf Sylt oder in St. Peter-Ording, die wir beide besuchen werden. Es ist kein Zufall, dass Schleswig-Holstein auch berühmt ist für seine Baumschulen! 

 Husum ist Hafenstadt - und ein Ort, an dem sich gut Fisch essen lässt. Eine Spezialität der Region: frische Nordseekrabben. Das Pulen will gelernt sein, der Genuss dann königlich. Und wer es sich lieber etwas leichter machen möchte. Man kann die Krabbenbrötchen oder Krabben mit Pellkartoffeln natürlich auch "fertig" bekommen.

 

 Das Wattenmeer - inzwischen UNESCO-Welterbe und Nationalpark. Ein idealer Brutort für zahlreiche Vogelarten und Raststätte der Zugvögel. Am westlichen Ende der Halbinsel Eiderstedt, bei St. Peter-Ording, gibt es die größte Sandbank des Wattenmeers. Da die Sandbank bei Springfluten geflutet wird, haben die Wirte Pfahlbauten errichtet, von denen aus man auf weite Meer blicken kann bei einem "Pharisäer" oder einer "Toten Tante". Ein idealer Ort für erholsame Strandspaziergänge, um sich eine Prise Seeluft um die Ohren wehen zu lassen und die phantastischen Sonnenuntergänge zu genießen.

 
Unsere Reise zum "literarischen Norden" findet vom 6. bis 13. Sept. 2020 statt. 

Individuelle Anreise nach Lübeck und ab Husum - wir empfehlen die Anreise per Bahn. Busrundreise, 7 ÜF, 4 Abendessen in Lübeck und Husum, Eintritte, Führungen, literarische Reiseleitung: Ulrich Imig., Reiseleitung: Renate Lingnau. Preis p. P. im DZ € 1.495, EZZ € 279. Maximale Teilnehmerzahl: 15. Weitere Informationen auf unserer Website oder direkt bei uns (06131 986345).
Die ausführliche Reiseausschreibung finden Sie hier.

 

Herzliche Grüße aus Mainz

Renate und Juergen Lingnau und Team. 

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Quellen der Abbildungen: abbilder|flickr, commons; LCTours; Frank Vincentz|commons (2); Dumont-Verlag; Basler-Kopp; AmrasWi|commons; Meseberg|depositphotos; pandionhiatus3|depositphotos; Daniel Schaffer|unsplash 
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